Was ist Veranstaltungstechnik?
Die Veranstaltungstechnik (kurz: VA-Technik) befasst sich mit der technischen Planung und Durchführung von Veranstaltungen, z. B. bei Feiern, Konzerten, Messen oder in Theatern.
Die meist elektrischen und elektronischen Gerätschaften und Anlagen umfassen die Tontechnik (inkl. der PA-Anlage samt Verstärker, Mischpulten, Mikrofonen und Wiedergabegeräten), die Lichttechnik, die Videotechnik, das Rigging, die Bühne(n), Szeneflächen, Dekoration/Raumgestaltung, die Sicherheitstechnik, die Regelungs- und Steuerungstechnik, mechanische Elemente (zum Beispiel rotierende Bühnen), Pyrotechnik und die Stromversorgung.
Was bedeutet Rigger?
Rigger sind in der Veranstaltungstechnik Höhenarbeiter, die mit dem Auf- und Abbau der Traversen bei Veranstaltungen beschäftigt sind. Die Rigger hängen die Traversen mit Ketten, Seilen, Lastschlaufen und Schäkeln an bestimmte Punkte unter die Hallendecke.
Die Traversen bestehen meistens aus Aluminiumprofilen in Form von Fachwerkträgern. Zum Anheben und Absenken der zum Teil tonnenschweren Elemente werden spezielle Elektrokettenzüge oder Handkettenzüge eingesetzt. Im Theater werden vorzugsweise Prospektzüge verwendet.
Eine Abnahme durch den Prüfstatiker etc. erfolgt in der Regel nur bei sehr komplexen Konstruktionen.
Bei Fliegenden Bauten nach DIN 4112 prüft die zuständige Baubehörde die Statik und erstellt daraus ein Prüfbuch. Das Aufstellen eines Fliegenden Baus ist zwei Wochen vor Aufbaubeginn der zuständigen Behörde am Aufbauort schriftlich anzuzeigen. In der Regel schickt die zuständige Behörde einen Prüfer zur Abnahme des Bauwerks unter Zuhilfenahme des Prüfbuches. In diesem sind z. B. Zeichnungen, Auflagen, Statische Berechnung, Anordnung und Position der Ballastierung, Zulässige Anhängelasten, Windstärkenbegrenzung, Materialnachweise etc. vorhanden.
Bei normalen Aufbauten bis zu zwei Punkten ist eine Lastberechnung unter Zuhilfenahme der Lasttabellen des Herstellers ohne Probleme selbst durchführbar. Ab dem dritten Punkt gestalteten sich diese Berechnungen so schwer, dass diese durch einen Statiker durchgeführt werden müssen.
Ursprünglich bezeichnet der Begriff Rigger die Personen, die mit der Takelage (Rigg) von Segelschiffen befasst sind.
Was bedeutet die abkürzung PA oder P.A. System?
Eine PA-Anlage (Public Address) ist eine Beschallungsanlage, die der Wiedergabe von Sprache oder Musik an ein Publikum dient. Sie wird überall dort eingesetzt, wo es nötig ist, große Flächen möglichst gleichmäßig zu beschallen.
Die PA-Anlage ist ein Teilgebiet der Veranstaltungstechnik, somit der Bühnentechnik sowie der Tontechnik. Das Spektrum reicht von sehr kleinen Anlagen, die etwa von Alleinunterhaltern zur Beschallung von Veranstaltungsräumen in Gaststätten eingesetzt werden, bis zu sehr umfangreichen leistungsstarken Anlagen für Rock- und Pop-Konzerte in Hallen oder im Freien.
Im deutschen Sprachgebrauch bezieht sich die Bezeichnung „PA“ hauptsächlich auf die Bühnentechnik (englisch: Public Address System). Anlagen zur Übertragung reiner Sprachinformation wie z. B. Ortsrufanlagen werden unter dem Begriff Elektroakustische Anlage zusammengefasst, was der englischen Ursprungsbedeutung ("öffentliche Ansprache") näher kommt.
Was ist eine Traverse und wo wird sie eingesetzt?
Als Traverse (englisch Truss) in der Veranstaltungstechnik bezeichnet man modulare Fachwerkträger, die zur Aufnahme von Nutzlasten oder zur Konstruktion dekorativer Bauten verwendet werden. Sie bestehen aus Aluminium oder Stahl, wobei Stahl praktisch nur im Schwerlastbereich oder für Sonderbauteile Verwendung findet. Andere Werkstoffe besitzen zurzeit keine Relevanz.
Stativ
Diese Aufbauform wird meist bei kleinen Veranstaltungen, Messen oder Tagungen benutzt. Dabei sind zwei Stative am äußeren Teil und die Traverse dazwischen. Die mögliche Belastung richtet sich nach den Stativen und der Strecke, sowie der Nutzlast der Traverse selbst. Auch Aufbauten mit mehreren Stativen sind durchaus üblich, entweder in einer Strecke mit z. B. drei Stativen oder auch als Carré (Viereckige Konstruktion). Bei kleineren Veranstaltungen sind dafür häufig einfache Kurbelstative zu finden, sind größere Höhen oder schwerere Lasten zu überwinden, bieten sich Stative mit elektrischem Antrieb (Lifte) an.
Schwebend
Die schwebende Form findet man oft in Hallen und Theatern, wo der Aufbau eines Ground Supports aus Platz- oder Dekorationsgründen nicht möglich ist. Dabei wird eine Laststrecke oder eine Viereck durch mehrere Motoren oder Handkettenzüge nach oben gezogen.
Diese Konstruktion wird durch Stahlseile gesichert oder durch Motoren (nach BGV-C1 oder mindestens nach BGV-D8+) frei schwebend „gefahren“.
Ground Support
Der Ground Support ist die bekannteste Form des Traversenbaus, ob mit Motoren durch Sleeveblöcke an Towern nach oben gezogen oder mit festen Cornerblöcken als Messe und Dekoration erbaut. Dieses hat den Vorteil, dass er in jeder Halle und auf jedem Platz aufgebaut werden kann und man damit unabhängig ist.
Zudem erlaubt die Bauart zusätzliche Features wie schwebende Einbauten, wie z. B. Prospektzüge oder andere Formen der Traversen (z. B. die runde Form mit Leinwand).
Die Belastungen richten sich auch hier nach der Größe und der Art der Tower und Traversen. Für den Bau mit Dach (Bühnen) gibt es extra Schwerlasttraversen. Diese werden aber auch bei großen Konzerten benutzt, da die Aufbauten sehr vielschichtig sind und somit ein hohes Eigengewicht mit sich führen.
Bühne
Wie beim Ground Support schon beschrieben, ist eine Bühne aus einer Traversenkonstruktion nichts anderes als ein Ground Support mit Dach.
Durch Regen oder Schnee kann die Dachlast sehr schnell zunehmen, daher sind hier Spezialtraversen notwendig. Diese Schwerlasttraversen sind auch in Aluminium erhältlich. Vor einigen Jahren waren diese ausschließlich aus Stahl.
Was für Mischpulte gibt es in der Veranstaltungstechnik?
Ein Mischpult (englisch Mixing Console, kurz auch Mixer oder Console) dient dem Zusammenführen verschiedener elektrischer Signale (Audio, Video) und findet sich hauptsächlich in den Bereichen Veranstaltungstechnik und Musikproduktion.
Ein Mischpult zur Videobearbeitung nennt man herkömmlich auch Schnittpult, meistens jedoch Bildmischer. Die zur Beleuchtung von Bühnen benutzten Lichtsteuerungsanlagen werden umgangssprachlich oft als Lichtmischpult bezeichnet, obgleich hierbei keine Signale gemischt werden. Hauptsächlich verwendet man den Begriff Mischpult im Zusammenhang mit der Tontechnik.
Ein Audio-Mischpult – auch als Ton-Mischpult, Tonpult, Mischer, Mixer oder Konsole bezeichnet – dient dazu, elektrische Tonsignale von verschiedenen Quellen (z. B. Mikrofone, Abspielgeräte oder elektronische Klangerzeuger) auf zwei oder mehr Ausgangssummen oder -busse (Untersummen mehrerer Signale), meistens nach Frequenzgangs- und Dynamikveränderungen, zusammenzufügen. Für Mischungen in Stereofonie werden zum Beispiel alle am Mischpult anliegenden Signale auf die Stereo-Kanäle „Links“ und „Rechts“ zusammengeführt. Ferner lassen sich mit geeigneten Mischpulten Mehrkanal-Surroundmischungen erzeugen. Es gibt unterschiedliche Mischpulte für die jeweiligen tontechnischen Anwendungen, wie Aufnahme und Abmischung in Tonstudios, Live-Beschallung, DJ oder Sendung, die sich in Bezug auf Größe, Funktionsumfang, Ergonomie, Klangeigenschaften und Preis von 50 Euro bis über eine Million Euro stark unterscheiden können. Audio-Mischpulte gibt es in den Ausführungen Analogmixer, Digitalmixer und Powermixer.